01.08.2019

Rotarier machen Menschen mobil, die aus Syrien flüchteten und jetzt in Erfurt leben. 15 Fahrräder und ein Roller wieder verkehrstüchtig

Übergabe gelungen

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Erfurt Aran ist fünf und hat sich schon mal auf einem kleinen Fahrrad mit Stützen ausprobiert. Ein eigenes besitzt er nicht. Mit tatkräftiger Hilfe seiner Mama strampelte er gestern auf einem Rädchen, das er sich ausgesucht hatte – und wechselte dann doch zum coolen Roller. Den testete er mit leuchtenden Augen auf Herz und Nieren. Jetzt gehört er ihm.

Der Rotary Club Erfurt-Krämerbrücke hat 15 Fahrräder und den Roller an Menschen verschenkt, die aus Syrien flüchteten und nun in Erfurt leben. Die meisten von ihnen kamen persönlich zur Firma von Rotary-Mitglied Holger Zeh ins GVZ, um sich eines der gebrauchten Fahrräder auszusuchen. Er rollte auch eine Werkzeugbox heran für Feineinstellungen, etwa beim Sattel.

Bei einem Drahtesel war von vornherein klar, für wen es bestimmt ist: Ein leuchtend rotes dreirädriges Gefährt mit einem extragroßen Gepäckkorb gehört jetzt Nagla Osman. Sie ist sechsfache Mutter und spricht gut Deutsch. „Jeden Tag muss ich viel einkaufen. Gut, dass der Korb groß ist“, sagt sie und lacht. Als sie sich in den Sattel setzt und losfährt, strahlt sie ebenso wie der kleine Aran. Wie das Dreirad zu den Rotariern kam, erzählt Heiner Winker, Governor für die Jahre 2019/20. „Zum Weihnachtsmarkt kam eine Dame an unseren Glühweinstand und fragte, ob wir Verwendung hätten.“ Es war für die Oma angeschafft worden, die dann starb. Ab sofort leistet es Naglan Osman und ihrer Familie gute Dienste.

Der Rotary Club Erfurt-Krämerbrücke hatte bereits im März 2018 nicht mehr benötigte Fahrräder aufbereiten lassen und an bedürftige Syrer und Deutsche übergeben. Mit den Fahrzeugen gestern waren es 40 Stück. „Wir wollen lieber anpacken, als mit Scheckübergaben Gutes zu tun“, benennt der Governor ein ausgemachtes Ziel des Service-Clubs.

Dass sie verkehrstüchtig sind, ist der Jugendberufsförderung zu verdanken, deren Geschäftsführer Axel Stellmacher ebenfalls Rotarier ist. „Das ging nur, weil wir bis letzte Woche einen Fahrradmonteur in der Ausbildung hatten“, berichtet er. In der Metallwerkstatt unter Ausbilder Jens Schielke wurden die Räder im vergangenen halben Jahr aufbereitet, so wie es in den Ausbildungsplan passte.

Die ausgemusterten Räder hatten Holger Zeh und Heiner Winker zwischen Erfurt und Neudietendorf mit Transportern bekommen. Eine Rund-Mail hatte weite Kreise gezogen. Der Kontakt zu den Syrern kam über die sechsfache Mama Nagla Osman zustande.

Quelle: Lydia Werner, Thüringer Allgemeine Erfurt – 31.07.2019

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